Brüderchen und Schwesterchen..

Der rote Bubele und das dunkel-getigerte Mädele sind ein Geschwisterpaar, dass mir von meinem werten Bruder einstmals wärmstens ans Herz gelegt wurden. Da ich schon Katzen extern zu versorgen hatte, beschwatzten wir mit vereinten Kräften meinen damaligen, noch Tierfreien und -unerfahrenen Freund "Pilzchen". Dieser sagte irgendwann zu, allerdings mit dem Hintergedanken wie der Hoffnung, dass sie gross und stark werden und dann möglichst meinem Zwerghasen den Garaus machen würden.. 

 

Das Bubele war als Baby ein richtiges, schmusiges, ein etwas dappiges Katerchen, ein bischen langsam im Denken, und immer wieder durch ein kleines Missgeschick oder Denkfehler sich selbst zum Opfer fallend. Er war auch die einzige meiner Katzen, die bisher vom Balkon fiel (nein, wir hatten kein Netz um den Balkon gespannt). Glücklicherweise fiel er in den frisch umgegrabenen und daher recht weichen Boden, so dass die einzige Verletzung und Überbleibsel eine "römische" Nase waren. 

Bubele blieb bei Pilzchen, nachdem wir uns getrennt hatten, und wurde mit 10 Jahren eingeschläfert. 

 

Das Mädele war ganz anders: tough, neugierig, mutig, wissbegierung und schnell von Begriff. Und unabhängig. Ein Umzug, der das Pilzchen und mich (vorübergehend) in eine gemeinsame Räumlichkeit führte, brachte ihr plötzlich noch weitere Mitbewerber um die Futterstelle ein: 

 

Gusti, kurzfristig Lilli, Miezi (die ich aus ihrem weit entfernten Bauernhof holte, da mir die Zeit fehlte, sie öfter zu besuchen) und Agathe.. Sie erschien immer seltener, und dann haben wir sie mehrfach gerade mal drei Häuser weiter gesehen. Die Bewohnerin des Hauses erklärte uns auch, ihr sei diese Katze zugelaufen und signalisierte deutlich, dass sie das Mädele nun als ihr Eigentum und in ihren Zuständigkeitsbereich fallend sehen würde. Das Loslassen fiel nicht leicht, aber es war ihre eigene Entscheidung, uns zu verlassen, so ist das mit einer Katze: ist sie erwachsen, sucht sie sich ihre Menschen aus..

Wie ihr weiteres Leben verlief, ist mir nun nicht mehr bekannt, ich hoffe natürlich, dass man immer nach ihr gesehen hat und auch für sie da war, als sie vielleicht krank und irgendwann alt wurde.  

Hinweis:

Inspiration ist alles. Daher sind manche Protagonisten auch nicht erfunden.  Deren Namen, soweit mir bekannt, sind aber selbstverständlich "modifiziert", denn viele möchten ihr Leben nicht öffentlich ausgebreitet wissen und würden mir den Kragen abdrehen.. wofür ich vollstes Verständnis habe. 

Der eine oder andere geneigte Betrachter meint nun vielleicht, ich schreibe nur über mir nahe, reale Personen. Nun, ich wäre wohl nicht gescheit, würde ich dem zustimmen. Steht nicht unter allem und jedem (und sicherlich bestens juristisch beraten) "..Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen oder Gegebenheiten sind rein zufällig.." ?

(.. bei Milliarden Menschen ...)

So weit, so gut.. dazu ein gerüttelt Mass an blühender Phantasie, eine natürlich gewachsene grosse Klappe und die Neigung, diese viel zu selten fest geschlossen zu halten. Weiterhin eine freche Dosis schriftstellerischer Freiheit - so kann, wenn die Gedanken in die Tastatur gehauen wurden, Ähnlichkeiten mit, äh, lebenden und anderen Personen natürlich wirklich nur rein zufällig sein.

 

Ehrlich.