An einem Dienstag im März fand ich die sonst so verfressene Kleine im Laufe des Tages etwas appetitlos. Da sie das ab und an mal hatte (weil sie einfach alles, egal in welchem Zustand, wie plattgefahren oder aus irgendeinem letzten Jahrzehnt gefuttert hat), war ich zwar natürlich leicht unruhig, aber lange geübt wenigstens nicht in Panik. Am 2. Tag war nicht besser, allerdings fing leicht die Nase an zu laufen. Aber kein Fieber, und sie schnurrte mich fleissig an. Ich entdeckte dann auch eine Bisswunde und dachte, dass sie deswegen bedröppelt ist, nach manch erlebter Schlägerei kannte ich, dass die Tiere manchmal noch Tage danach richtig fertig waren oder gar Fieber aufgrund des Stresses bekamen. War aber unsicher, hatte aber nicht den Mumm, abends um halb 10 den TA noch rauszuklingeln. Am nächsten Tag hatte dieser Praxis zu (OP-Tag), anstatt dort Sturm zu klingeln ging ich zum nächsten verfügbaren Termin in die Uni-Klinik. Eine nette, sehr junge Ärztin, die auch meinte, das das Unwohlsein von einer Schlägerei kommen könnte, und da Luzie etwas die Nase lief, sich vielleicht (trotz Impfung) mit einer Erkältung angesteckt hätte. "Man könne aber auch mal röntgen".. Ich fragte dann etwas zweifelnd ob das notwendig wäre - denn diesen Stress ohne nahrhaften Hintergrund wollte ich Luzie nicht antun. Ach, dann solle ich es beobachten.. So bekam ich ein paar Medis und ging wieder..
Im Laufe des Abends wurde mir dann immer unwohler, ich blieb die Nacht und den Morgen bei ihr, rief aber bei unserem Haustierarzt an und bat um schnellen Termin, den ich auch für 11.15 Uhr bekam. Und ich wartete und wartete.. sie schnaufte schwerer, was wirklich auf einen Infekt hinzuweisen schien. Und sie schnurrte mich in der Nacht immer noch an.. Der Transport zum TA hatte sie dann extrem aufgeregt, sie erbrach sich (Wasser), als wir sie aus ihrem Korb holten. TA horchte ab und befahl sogleich ein Röntgenbild, und kaum sah er es wurde ich unerbittlich aus dem Raum gefegt (und wieder liess ich meine Katze alleine dort, denn er sagte "Ihre Katze kämpft um ihr Leben, und Sie lenken sie davon ab"..), und um 14.17 Uhr kam der Anruf, dass sie nach kurzer Besserung durch die Behandlung ganz überraschend einen Herzinfarkt erlitten hätte. :'( Es sei so schnell gegangen, dass er nicht dazu gekommen sei, irgend etwas hilfreiches tun können, weder zur Besserung, noch zur Verkürzung und Ersparen von Todesqualen. Und es sei so schnell gegangen, dass sie dies nicht mehr bewusst wahrgenommen hätte.
Seiner Einschätzung nach musste bereits die Nacht oder Tage zuvor eine kleine Keilerei, oder organisch bedingt, das diese Entwicklung in Gang setzte. Er meinte, ich hätte ihren Tod in der Konsequenz nicht verhindern können, vermutlich nicht einmal die Tierärztin, sondern dass wir ihr allenfalls hätten helfen können, ihn vorzuziehen…
Vermutlich werde ich mich trotzdem immer fragen, ob ich ihren Tod zu diesem Zeitpunkt hätte verhindern können, oder die Tierärztin, oder ob ihre Zeit einfach gekommen war. Wer weiss, was ihr sonst erspart worden wäre, und dies der gnädigere Weg war..? Ich weiss es nicht.
Ich vermisse sie sehr.